Zu den Naturattraktionen auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm gehört ganz klar eine Herde Wisente in einem Wald mitten auf Bornholm. Seit 2012 lebt eine Gruppe europäische Bisone, wie Wisente auch heißen, in einem rund 200 Hektar großem Gehege um Svinemose, mitten im Waldgebiet Almindingen. Dort wurden 2012 sieben Tiere im Rahmen eines mehrjährigen Naturprojektes angesiedelt. Jetzt hat die dänische Regierung beschlossen, dass die Wisentherde bleiben darf und dauerhaft auf der Insel etabliert wird.
Touristen wollen Wisente in freier Wildbahn erleben
Der Wisentwald ist eine Touristenattraktion und ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie auf der Sonneninsel. Mehr als 100.000 Gäste machen sich jedes Jahr auf den Weg in den mit seinen 3.800 Hektar drittgrößten Wald Dänemarks. Mit etwas Glück lässt sich dort der Blick auf eines oder gleich mehrere der imposanten Tiere erhaschen, von denen das letzte freilebende Expemplar 1927 im Kaukasus erschossen worden war. Damit waren freilebende Wisente ausgerottet
Wisente auf Bornholm kommen aus Polen
Mehrere Dutzend Exemplare, die zu dem Zeitpunkt in Zoologischen Gärten und Tierparks in ganz Europa lebten, bildeten den Grundstamm für einen neuen Bestand, der heute vor allem in Polen zu finden ist. Das Projekt auf Bornholm, das auf Wisente aus Polen aufbaut, hat ebenfalls zum Ziel, zum Erhalt des europäischen Bisons beizutragen. Gleichzeitig dienen die mächtigen Schwergewichtler, vierjährige Bullen haben ein durchschnittliches Gewicht von 467 Kilogramm, während Kühe 341 Kilogramm auf die Waage bringen, als Naturpfleger im Wald.
Tiere werden als Naturpfleger eingesetzt
Die europäischen Bisons sind eng verwandt mit den etwas kleineren, amerikanischen Bisons und lebten einst fast überall in Europa. Wisente sind genügsame und ruhige Tiere und sie fressen bis zu 60 Kilogramm Gräser, Laub, junge Triebe und Baumrinde – am Tag. Sie sind Vegetarier und als sogenannte Megaherbivore – also Großpflanzenfresser – von wesentlicher Bedeutung für die Natur. Durch ihren enormen Nahrungsbedarf nehmen Wisente Einfluss auf die Vegetation: Im Wald halten sie große Flächen offen, sorgen also für Lichtungen und Sonneneinstrahlung bis zum Boden und erhöhen dadurch die biologische Vielfalt des Waldes.
Wisentherde jetzt mit 13 Tieren
Die Wisente auf Bornholm zogen im Juni 2012 in den Wald Almindingen ein. Damals wurden sieben europäische Bisons aus Polen in einem rund 200 Hektar großen Gehege um Svinemose ausgesetzt. Dort sollen sie helfen, mit ihrem natürlichen Verhalten für mehr Dynamik im Waldboden und Unterholz sorgen und wachsende Pflanzen abgrasen, für mehr Vielfalt und Platz für mehr Arten. Zwei Jahre später waren bereits vier Kälber geboren. Die Herde hatte bis zu 20 Tiere, jetzt leben 13 Tiere im Bornholmer Wald. Nachdem die Zahl im Sommer nach mehren Todesfällen auf 12 gesunken war, konnte das Dänische Amt für Natur auf Bornholm jetzt von der Geburt eines Kalbes berichten.
Vergrößerung des Geheges auf 800 Hektar ist geplant
Das Dänische Amt für Natur, Naturstyrelsen, soll jetzt untersuchen, ob und wie eine eine Vergrößerung des Geheges von 200 auf 800 Hektar finanziert werden kann.
Foto: Destination Bornholm und Naturstyrelsen
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