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An dänischen Stränden sollen Einkaufskörbe das Müll sammeln einfach machen

von Iris Uellendahl
Das Projekt sauberer Strand will Müll von den Stränden in Dänemark holen.

Eine Gruppe von Enthusiasten hat Ende Januar in Dänemark eine Initiative auf den Weg gebracht, die helfen soll, die Strände des Landes möglichst einfach sauberer zu halten und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Ren Strand, Sauber Strand, heißt die Aktion, die Müll sammeln  am Strand leichter machen soll. Ausgangsort ist Køge auf der Insel Seeland, 45 Autominuten südlich von Kopenhagen.  Aber nach dem Willen der Macher hinter dem Projekt soll sich die Initiative über ganz Dänemark verbreiten. Und sie sind schon auf einem guten Weg.

Idee: Müll sammeln einfach machen

Die Idee ist simpel: Du nimmst einen Einkaufskorb vom Ständer, wenn du einen Spaziergang am Strand unternimmst, sammelst unterwegs Müll ein und leerst den Behälter auf Rückweg in einem Mülleimer aus. Die Körbe sind solche, wie man sie aus dem Supermarkt kennt. Eine Metalplatte am Boden verhindert, dass Zigarettenkippen und andere Kleinteile gleich wieder herausfallen.

Dänemark soll sauberer werden

„Wir wollen alle erreichen, die gerne aktiv etwas für die Umwelt tun wollen. Wenn sie sowieso am Strand sind, weil sie mit ihrem Hund eine Runde drehen, dann können sie einen Korb mitnehmen. Viele machen das schon jetzt, nur mit einer Tüte, die sie selbst mitbringen“, erzählt Initiator Peter Hargreave dem Branchenmagazin turisme.nu. Er steht zusammen mit seinem Freund Nicklas Andersen hinter dem Projekt. „Grundsätzlich geht es uns darum, dass wir gerne möchten, dass Dänemark sauberer wird“, ergänzt er.

Saubere Strände nicht nur an Müll-Sammeltagen

Die Sammelkörbe befinden sich in der Nähe der Mülleimer, so dass sie einfach dort wieder abgestellt und für den nächsten Nutzer wieder bereit stehen. Die Idee von Ren Strand ist, dass es den Strandgästen so einfach wie möglich gemacht wird. „Das Müllsammeln soll sich nicht auf die jährlichen Müllsammeltage beschränken“, sagt der 27-Jährige, der selbst aus Køge stammt.

Projekt mit Ehrenamtlichen

Noch finanzieren Peter Hargreave und Nicklas Andersen das Projekt aus eigener Tasche, dazu kommt viel Eigenleistung von Ehrenamtlichen und kleinen Unternehmen, die das Projekt mit Sachleistungen unterstützen. Langfristig hoffen sie, weitere Projekte über Fundraising finanzieren zu können. „Wir hoffen, über Fundraising das notwenige Kapital beschaffen zu können, so dass wir im letztendlich im ganzen Land Ständer verteilen können. Dafür braucht es mehrere Tausend Körbe, und es ist viel Arbeit“ sagt Peter Hargreave zu turisme.nu.

QR-Code zur Sicherheit

Dass Plastikkörbe am Strand, wo Plastik das größte Problem ist, nicht unbedingt unproblematisch sind, sehen auch die Initiatoren. Sie hoffen, dass das Projekt in ganz Dänemark bekannt wird und die Bürger mit auf das Projekt Acht geben. Alle Körbe haben einen QR-Code, mit dem man einen besitzerlosen Korb beim Projekt melden kann. Hat man selbst nicht die Möglichkeit, den Korb abzuliefern, wird er von Projektmitarbeitern abgeholt.

Müll-Körbe für jeden Strand im Land

„Unser Ziel ist, die ganze dänische Küste mit den Sammelkörben zu versorgen. Das ist ein großes Vorhaben, wir haben ja rund 900 Strände in Dänemark. Außerdem haben wir noch unsere Projekte Ren Park (Sauberer Park) und Ren Skov (Sauberer Wald), die in den Startlöchern stehen“, so Peter Hargreave.

Læsø schon mit dabei

Das Projekt Ren Strand ist dabei schon auf einem guten Weg. „In zwei Wochen fahren wir auf die Insel Læsø und stellen dort drei Ständer mit Körben am Strand auf. Und Stevns Klint hat auch schon Interesse angemeldet und möchte die Körbe entlang der Küste aufstellen”, berichtet Peter Hargreave urlaub-in-daenemark.net auf Anfrage. „Wir hoffen, dass wir schon bald richtig viele davon im ganzen Land sehen werden”, freut er sich.

Foto: Josefine Amalie Madsen

 

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