Home Aktiv & NaturKüste & Natur Outdoor: Hunderte kostenlose Orte zum Übernachten in der Natur in Dänemark

Outdoor: Hunderte kostenlose Orte zum Übernachten in der Natur in Dänemark

von Iris Uellendahl
Outdoor Erlebnisse mit Übernachtungen in Sheltern oder im Zelt in Dänemark.

Eine Nacht in der freien Natur wird immer beliebter. Auch in Dänemark ist outdoor in. Im vergangenen Jahr zählte das Dänische Amt für Natur, das “Naturstyrelsen”, ganze 177.514 Übernachtungen allein auf den 172 großen Naturlagerplätzen, die in den staatlichen Naturgebieten des Landes angelegt sind. Das war neuer Rekord. 2013 lag die Zahl noch bei 105.155 Buchungen. Damit haben fast 70 Prozent mehr als noch fünf Jahre zuvor von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Natur pur mit Lagerfeuerromantik und Schlafsackhygge mit einer Übernachtung im Freien zu erleben.

„Wild campen“ auf Dänisch

Die großen Naturlagerplätze, oder „store lejrpladser“, sind nur eine von mehren Möglichkeit auf einfache Art eine Nacht im Freien in Jütland und auf den vielen Inseln des Landes zu verbringen. Denn auch wenn wild campen, wie es das Jedermannsrecht im benachbarten Schweden erlaubt, in Dänemark nicht zulässig ist, ist es dennoch leicht möglich, in der Natur zu übernachten. Das Dänische Amt für Natur bietet nämlich gleich mehrere Möglichkeiten, ganz legal – ud kostenlos – sein Zelt aufzustellen, in einer Schutzhütte zu schlafen, oder oder seinen Schlafsack und seine Isomatte mit Blick in den Sternenhimmel auszubreiten.

Dafür gibt es eigens angelegte große und kleinere Naturlagerplätze in allen Teilen des Landes. Und es gibt ausgewiesene Orte in den staatlichen Wäldern, wo freies Zelten, „fri teltning“, erlaubt ist. Ideal für alle, die auf einer Wanderung oder einer Radtour unterwegs sind. Oder wer einfach mit einer Outdoor-Nacht im Urlaub etwas ganz anderes erleben möchte.

 

Hier ein Überblick über die Outdoor-Möglichkeiten:

Die großen Naturlagerplätze („Store lejrpladser“)

Insgesamt gibt es 172 große Naturlagerplätze in ganz Dänemark. Sie sind vor allem für größere Gruppen wie Pfadfindergruppen, Schulklassen oder anderen Einrichtungen für einen Ausflug mit Übernachtung im Freien gedacht. Sie sind oft mit so genannten Sheltern ausgestattet, es kann aber auch eine große Wiese für Zelte sein, oder beides. Große Gruppen müssen sich anmelden und einen Platz buchen, um sich einen Platz zu sichern. Die Anzahl der Nächte, die auf dem Platz erlaubt sind, kann je nach Andrang oder Jahreszeit variieren. Das ist aber bei der Buchung erkennbar.
Die Plätze können auf der Homepage des Dänischen Amtes für Natur gebucht werden (auf Dänisch).

Die kleinen Naturlagerplätze („Små lejrpladser“)

Die rund 300 kleinen Naturlagerplätze in den Wäldern des Landes sind für eine Übernachtung mit Zelt, Tarp oder ähnliche Konstruktionen gedacht. Auf den kleinen Lagerplätzen kann es auch kleinere Shelter geben. Die Lagerplätze können auf einer Lichtung liegen und sind oft mit einem roten Pfahl gekennzeichnet. Für die kleinen Naturlagerplätze kann ein Platz nicht im Vorfeld reserviert werden. Hier gilt “først til mølle”, also wer zu erst kommt, mahlt zuerst. Die Zahl der Übernachtungen ist auf zwei begrenzt.

Shelter

Das Naturstyrelse hat an einzelnen besonders schönen Orten im Wald Shelter aufgebaut. Das kann ein kleines “Haus” mit Platz für die ganze Familie sein, oder eine große Überdachung die bis zu 30 Personen buchstäblich ein Dach über den Kopf und Schutz bietet. Manche Shelter können auch im Vorfeld gebucht werden.

Freies Zelten (“Fri teltning”)

Das Dänische Amt für Natur hat mehr als 200 Wälder, in denen du dein Zelt für eine Nacht aufschlagen darfst – und zwar ohne vorher um Erlaubnis zu fragen. Allerdings darf es sich maximal um ein Dreimannzelt handeln, und es dürfen auch nur höchstens zwei Zelte an einem Ort stehen. Und du darfst nur eine Nacht dort bleiben.

Auf der Homepage des Naturstyrelse gibt es eine Seite mit einem Überblick über alle Freien Zeltplätze in den verschiedenen Teilen das Landes.

 

Homepage und App bietet Überblick über Outdoor- Übernachtungsmöglichkeiten im Land

Auf einer Homepage mit dem Namen udinaturen.dk sind unter „overnatning“ alle Übernachtungsmöglichkeiten im Land ausgewiesen. Die Waldgebiete mit freien Zeltplätzen findest du unter „Fri teltningsområde”, die großen Lagerplätze sind unter „stor lejrplads“ zu finden, und die kleine Lagerplätzen stehen unter „lille lejrplads“. Dort sind ebenfalls die Shelter eingezeichnet, die nicht unter der Regie des Amtes für Natur stehen, und wo gegen eine (kleine) Gebühr übernachtet werden kann.

Eine App namens Shelterapp gibt einen Überblick über Shelter-Übernachtungen in allen Teilen Dänemarks.

 

Tipps für die erste Shelter-Tour mit Kindern

Die Dänin Line Wagener schreibt auf ihrem Blog alleud.dk über Outdoor-Aktivitäten mit Kindern. Auf „alleud“ (was direkt übersetzt „Alle raus“ heißt, bei Kindern aber gerne für „Raus mit euch“ benutzt wird) bietet Line (auf dänisch) viele gute Tipps für Unternehmungen mit Kindern im Freien in Dänemark und anderswo. Hier gibt sie auch Tipps für die erste Shelter-Tour mit Kindern.

 

Lines Tipps für alle, die zum ersten Mal mit Kindern eine Nacht in einem Shelter ausprobieren möchten.

  1. Suche einen Shelter, der sich im Vorfeld buchen lassen kann. Und buche ihn. So kann garantiert nichts passieren.
  2. Wähle einen Shelter, der Zugang zu einer Toilette hat. Nicht alle Kinder sind davon begeistert, das kleine (oder große) Geschäft im Wald zu verrichten. Auch wenn es nur eine Komposttoilette sein wird.
  3. Brennesseln, Mücken oder gar eine Zecke – wer sich den ganzen Tag in Wald und Flur bewegt, hat gute Chancen diesen oder anderen Herausforderungen zu begegnen. Also die entsprechenden medizinischen Mittel, Pinzetten und eine Zeckenzange für die Erste Hilfe nicht vergessen. Auch ein Mosquitonetz könnte eine Möglichkeit sein, für eine garantiert ruhige Nacht zu sorgen.
  4. Ausreichend Wasser mitnehmen. Am besten schon zu Hause überprüfen, ob der Shelterplatz Zugang zu Wasser hat. Nicht vergessen, dass du nicht nur Wasser zum Trinken brauchst, sondern auch zum Kochen, Händewaschen, Zähnebürsten und abwaschen.

Foto: Ein Shelter kann eine Hütte oder eine einfache Überdachung sein. / Iris Uellendahl

 

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