In Dänemark ist die Zahl der Inseln in den vergangenen drei Jahren um ganze elf gewachsen. Davon profitieren vor allem die Vögel des Landes, informiert das Dänische Amt für Natur, Naturstyerelsen. Vor der Insel Mön in der Ostsee und nur 80 Kilometer Luftlinie südlich von Kopenhagen, konnten sich sechs neue Habitate für Vögel entwickeln. Im Nissum Fjord in Westjütland sind fünf kleinere Inseln dazu gekommen.
Sechs neue Inseln vor Mön, fünf in Westjütland
Die sechs größeren Inseln liegen nördlich vor der Ostsee-Insel Mön vor der kleinen Insel Sækkesand. Mön ist vor allem für seine markanten Kreidefelsen Møns Klint bekannt. Die Klippen der Insel sind auch der Grund, dass es zu weiteren Inseln in der Region gekommen ist. In diesem Bereich ist die Erosion sehr groß und das Meer treibt Sand und Steine die Nordküste entlang, bis die Kraft des Meeresstromes abnimmt, die Sedimente sich ablagern und sich zu neuen Inseln sammeln.
Von Holm zur Insel gewachsen
Die sechs neuen Inseln for Sækkesand stehen für 63 Hektar, oder 6,3 Quadratkilometer, um die damit auch Dänemark gewachsen ist. Die größte Insel der neuen Inselgruppe liegt ganz im Süden der Inselgruppe und misst fast 36 Hektar. Bisher waren die Inseln vor Sækkesand als Holme beschrieben worden, um damit sprachlich ihrer Eigenschaft als ”kleinen Inseln” gerecht zu werden.
Kleinste Insel passt 18 Mal in ein Fußballfeld
Mit einer Gesamtfläche von nur 0,6 Hektar oder 6000 Quadratmetern fallen die fünf Inseln, die seit 2015 im Nissum Fjord in Westjütland gewachsen sind, wesentlich kleiner aus. Die kleinste Insel, die damit auch im Nissum Fjord liegt, misst gerade einmal 386 Quadratmeter und passt damit gut und gerne 18 Mal in ein normales Fußballfeld.
Neue Inseln sind Vogelreservate
Die Inseln vor Sækkesand haben die Funktion eines Vogelreservates, was ein Fahrverbot in der Region vom 1. März bis 31. Juli bedeutet. Es werden weiterhin keine Badebrücken, Bänke oder ähnliches angelegt, um der Natur und dem Tierleben auf der Insel die größtmögliche Ungestörtheit zu ermöglichen, macht das Amt für Natur aufmerksam.
Das macht eine Insel aus:
- In Dänemark wurden seit 1990 mindestens 138 neue Inseln registriert.
- Eigentümer der neuen Eilande ist automatisch der Staat.
- Eine Insel ist dadurch definiert, dass man um sie herum fahren kann, unabhängig davon, ob Hoch- oder Niedrigwasser ist. Um eine Insel herum sollte, so die Daumenregel, jedoch immer mindestens ein Wasserstand von 50 Zentimeter Tiefe vorherrschen.
- Die 11 neuen Inseln sind Teil einer natürlichen Dynamik der Landschaft. Wenn es sich zeigt, dass die Inseln dauerhaft bestehen bleien und nicht bei Hochwasser wieder verschwinden, siedeln sich auch die ersten Pflanzen auf der Insel an. Die Samen kommen mit dem Wind oder mit den Vögeln. Passiert das, lässt sich das staatliche Amt für Natur die Eigentümerschaft bestätigen.
- Aber es entstehen nicht nur Inseln, es verschwinden auch andere. So verschwand zum Beispiel die Insel Kolling Ø im Nissum Fjord wieder unter der Wasseroberfläche. Die Insel Brakø im Horsens Fjord verwandelte sich von einer Insel zu einer Halbinsel. Sie war mit der Zeit mit der Küste bei Stensballe zusammen gewachsen.
(Quelle: Dänisches Amt für Natur / Naturstyrelsen)
Fotos: Møns Klint, Pixabay / kordi_vahle, Google Maps
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