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Die Insel Röm im dänischen Wattenmeer wächst jedes Jahr vier Meter nach Südwest

von Iris Uellendahl
Die Insel Röm in Süddänemark im dänischen Wattenmeer wird jedes Jahr ein Stück größer.

Die Nordseeinsel Röm in Südjütland wächst. Bereits jetzt ist die größte Insel im dänischen Wattenmeer für seine kilometerbreiten weißen Sandstrände bekannt, die jedes Jahr zehntausende von Urlaubern anziehen. Für das bloße Auge unsichtar ist jedoch, dass die Strände jedes Jahr durchschnittlich um etwa vier Meter in der Breite wachsen, berichtet das Dänische Amt für Naturverwaltung.

Insel Röm wird jedes Jahr vier Meter breiter

Wenn der Meereswind in den Sommermonaten den Sand an die Küste von Rømø, wie die Insel auf dänisch heißt, weht, wird die Insel gegen Südwesten stetig größer. Es entstehen neue Dünenreihen und Strandwiesen, die einigen seltenen und gefährdeten Watvögeln und Strandpflanzen eine Heimstatt bieten.

“Die Insel Röm ist ein einzigartiges Beispiel für die Dynamik des Meeres, und wir können beobachten, wie sich die Strände Jahr für Jahr entwickeln”, sagt Jens Hjerrild Hansen, Förster im Dänischen Amt für Naturverwaltung. “In den 1980er Jahren gab es an einigen Stellen nur bloßen Sandstrand. Heute haben wir dort weite Strandwiesen mit allen Blumen und Pflanzen die dazu gehören.”

Seltene Watvögel und Pflanzen bevölkern die neuen Strandwiesen

Das Amt für Naturverwaltung setzt Tiere zum Grasen auf den Strandwiesen ein. Sie halten die Vegetation kurz, zur Freude von einer ganzen Reihe seltener Watvögel, die die Wiesen ebenso schnell bevölkern wie sie entstehen, freut sich Jens Hjerrild Hansen.

Die gesamte Westseite der Insel ist staatliches Naturgebiet. Die jüngste Dünenreihe ganz im Westen begann schon vor 45 Jahren Form anzunehmen. Seitdem hat sie sich zu einer neuen zusammenhängenden Dünenreihe auf rund 12 Kilometer Länge entwickelt. Ein großer Teil des neuen Sandes stammt vermutlich von der deutschen Nachbarinsel Sylt. Aber auch die Westküste Jütlands, nämlich das Gebiet nördlich von Blåvandshuk, soll Sandlieferant sein.

Röm entstand vor 1000 Jahren aus einer Sandbank

Durch die ständige Zufuhr von Sand erhalten seltene und bedrohte Pflanzenarten wie die Dreinervige Segge und die Strandwinde jedes Jahr neue Orte, um sich anzusiedeln. „Sie lieben die Kombination von Licht, Salz und Sandverwehungen, die es hier gibt. Das gleiche gilt für Vögel wie den Kiebitz, den Rotschenkel oder den Seeregenpfeifer, von denen sich der größte Teil des Bestandes in Dänemark hier auf der Insel aufhält“, sagt Jens Hjerrild Hansen.

Es heißt, dass die Insel Röm (die auf deutsch übrigens „Römm“ ausgesprochen wird) vor gut 1000 Jahren aus einer Sandbank im Wattenmeer heraus “geboren” wurde. Anschließend sind vier Dünenreihen dazu gekommen, womit die Insel um rund vier Kilometer in der Breite gewachsen ist. Röm hat heute den breitesten Sandstrand in Nordeuropa.

9,2 Kilometer langer Römdamm verbindet Festland mit Insel

Röm liegt nördlich und mit drei Kilometer Entfernung in Sichtweite der deutschen Nordseeinsel Sylt. Zwischen beiden Inseln verkehrt bis zu 18 mal täglich eine Fähre.  Doch Rømø wird von den meisten Einheimischen und Besuchern über den 9,2 Kilometer langen Rømødæmningen, den Römdamm, erreicht, der 1948 fertiggestellt worden war.

Foto: Pixabay

 

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