Home ErlebenMuseen Dänisches Design: „Affenvater“ Kay Bojesen wird mit Sonderausstellung in Kolding geehrt

Dänisches Design: „Affenvater“ Kay Bojesen wird mit Sonderausstellung in Kolding geehrt

von Iris Uellendahl
Der Affe von Kay Bojesen ist eine Ikone im dänischen Design und hat Kultstatus.

Es ist unwahrscheinlich, dass einem Dänemarkurlauber der Name Kay Bojesen nicht irgendwann einmal begegnet ist. Und wenn nicht der Name, dann zumindest der kleine Holzaffe mit den charakteristischen Gliedmaßen, Augen, denen sich die Ohren gleich anschließen, und einem weißen Fleck auf dem Bauch. Was anderswo Spielzeug ist, ist hier dänisches Design. Und so wird er auch gehandelt: Ein kleiner Holzaffe mit Kultstatus.

Sonderausstellung ehrt Kay Bojesens Bedeutung für dänisches Design

Jetzt ehrt Dänemark einen seiner populärsten Designer mit der bisher größten Einzelausstellung des Designers. Ab dem 13. September 2018 präsentiert das Trapholt Museum für moderne Kunst in Kolding in Süddänemark die Ausstellung „Kay Bojesen – Der Humor im dänischen Design“.

Auf rund 900 Quadratmetern präsentiert die Ausstellung drei Themenschwerpunkte aus dem Schaffen des Dänen, nämlich Spiel, Handwerk und Innovation. Rund 1.000 von Bojesens Werke sind zu sehen. Bekannt und bis heute beliebt ist Kay Bojesen (1886–1958) besonders für seine ikonischen Tiere aus Holz: neben dem berühmten Affe aus Teak- und Limbaholz aus dem Jahr 1951, haben sich auch andere Figuren wie Vogel, Nashorn, Elefant oder Papagei vom Spielzeug zum Designobjekt entwickelt. Bis heute wird nach Bojesens Entwürfen produziert.

Trapholt-Museum zeigt rund 1.000 Werke des Künstlers

In der Ausstellung des Trapholt-Museums sind Familienerbstücke, Werke aus Privatsammlungen oder Leihgaben aus anderen Museen zu sehen. Das Herzstück der Schau bilden ein Spielzeughaus sowie die Nachbildung grönländische Eisberge und einer afrikanischen Savanne. Ein 50 Quadratmeter großes Spielzimmer mit 25.000 Buchenholzklötzchen lädt alle großen und kleinen Museumsbesucher dazu ein, mit den Spielsteinen zu experimentieren und den Werkstoff Holz zu entdecken – ganz im Geiste von Kay Bojesen, der das ungesteuerte und die Fantasie anregende Spielen für Kinder und Erwachsene gleichermaßen als beste Entfaltungsmöglichkeit ansah.

Kay Bojesen arbeitete als Silberschmied und Holzdesigner

Ausstellungsstücke wie Kindermöbel, Silberarbeiten und andere Gebrauchsgegenstände zeugen von Bojesens rund 45 Jahren Schaffen als Kunsthandwerker. Nach einer Lehre als Silberschmied bei Georg Jensen setzte er seine Ausbildung in Deutschland fort und arbeitete anschließend als Silberschmied in Paris und Kopenhagen. 1913 eröffnete er erstmals seine eigene Firma in Kopenhagen und begann mit der Gestaltung seiner ersten Holzspielzeuge. Bis 1928 sind seine Arbeiten vom typischen dänischen Jugendstil geprägt. 1930 verkaufte er sein Geschäft und wurde Künstlerischer Leiter bei der Porzellanmanufaktur Bing & Grøndahl. Schon zwei Jahre später eröffnete er wieder einen eigenen Laden in der Kopenhagener Bredgade 47, wo er die Arbeit als Silberschmied mit gestaltender Holzarbeit für seine Spielzeuge verband. Von diesem kleinen Geschäft aus belieferte er 26 Jahre lang die ganze Welt.

Die Sonderausstellung „Kay Bojesen – Der Humor im dänischen Design“ im Museum Trapholt in Kolding ist bis zum 10. Juni 2019 zu sehen.

Foto: Traphold/Kenneth Stjernegaard

 

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