Home Erleben Die längste Wikingerbrücke Dänemarks wird mit historischen Werkzeugen von Bürgern gebaut

Die längste Wikingerbrücke Dänemarks wird mit historischen Werkzeugen von Bürgern gebaut

von Iris Uellendahl
Die längste Wikingerbrücke in Dänemark wird mit historischen Werkzeugen gebaut.

Wer sich für Wikinger, Harald Blåtand und historische Bautechniken interessiert, hat derzeit einen Grund eine Baustelle auf Seeland, rund 20 Kilometer südwestlich von Kopenhagen entfernt, zu besuchen. Seit zwei Jahren wird im Store Vejleådalen an der längsten Wikingerbrücke in Dänemark gebaut. Ganz genau zwischen dem Kroppedal Museum in Høje-Taastrup und dem Vikingelandsbyen im nur wenige Kilometer entfernten Albertslund. Bis Ende des Jahres soll die insgesamt 700 Meter lange Weg- und Brückenkonstruktion fertiggestellt sein.

Wikingerbrücke wird von Bürgern gebaut

Die Brücke verbindet dann zwei Institutionen in der Region, die sich schon im Vorfeld den Wikingern verschrieben haben. Vikingelandsbyen (das Wikingerdorf) ist eine historische Werkstatt, in der das Handwerk aus der Wikingerzeit lebendig wird. Das Kroppedal Museum ist ein kulturhistorisches und astronmisches Museum. „Mit der Wikingerbrücke haben wir eine spannende neue Attraktion in der Region. Jetzt in der Bauphase, in der Freiwillige aktiv mitarbeiten können, und natürlich auch danach“, freut sich Janus Enemark Nissen, Pressesprecher in der Kommune Albertslund.

Bau mit historischen Werkzeugen aus der Wikingerzeit

Das Projekt ist tatsächlich in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes. Drei Viertel der Brückenkonstruktion werden ohne Maschinen und mit reiner Menschenkraft und sprichwörtlichem Handwerk gebaut. Benutzt werden dabei rekonstruierte Werkzeuge und Techniken wie sie einst von den Wikingern eingesetzt wurden. Nur für 25 Prozent des Bauwerkes werden moderne Arbeitsmittel eingesetzt. Dazu kommt, dass die Brücke von den Bürgern der Region selbst gebaut wird: ganze Schulklassen, Vereine und private Enthusiasten beteiligen sich an dem Projekt. Drei festagestellte Handwerker leiten die Arbeiten an.

Hier verläuft die Wikingerbrücke (Ausschnitt: Google Maps)

Die längste Wikingerbrücke in Dänemark wird in Albertslund bei Kopenhagen mit historischen Werkzeugen gebaut.

Ravningbro von König Harald Blauzahn stand Modell

Inspiriert ist die Brücke von der Ravningbrücke (“Ravningbro”) bei Vejle in Südjütland. Die ließ einst der dänische König Harald Blauzahn (Harald Blåtand) im Jahr 980 über die Ravningeenge (Ravningewiesen) südlich von Jelling erbauen. Ganze 760 Meter maß diese einst und war bis zum Bau der Brücke über den Lillebelt im Jahr 1935 die längste Brücke Dänemarks.

Neue Wikingerausstellung ab 15. März im Kroppedal Museum

Ab dem 15. März werden die Wikinger auch in einer neuen Wikingerausstellung lebendig. Dann öffnet das Kroppedal Museum, das seit August vergangenen Jahres wegen Umbauarbeiten geschlossen war, wieder mit der Ausstellung „Hver dag en kamp“ (Jeder Tag ein Kampf). Die Ausstellung erzählt über das Leben der Wikinger in der Region Vestegnen vor 1200 Jahren. Die Besucher lernen eine „Wikingerfamilie“ kennen, deren Geschichte sie durch den Weg durch die Ausstellung verfolgen. Dabei geht es um die andere Seite der Erzählungen über die Wikinger. Nämlich Wikinger nicht als die kriegerischen und plündernden Seefahrer, sondern um den ganz normalen Alltag der Wikinger zu Hause, als Bauern im Vestegnen.

Informationen zum Projekt Wikingerbrücke gibt es auf der Seite vikingebro.dk.

Foto: Vikingebroen

 

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