Die Region Sønderjylland bekommt eine neue Attraktion. Nur 30 Kilometer von der deutsch-dänischen Grenze entfernt entsteht in den kommenden Monaten ein neues Wahrzeichen. Dort soll an der Westküste in Skærbæk vor der Wattenseeinsel Rømø (Röm) im Frühjahr 2021 ein neuer Aussichtsturm eröffnet werden. Das international bekannte Architekturbüro Bjarke Ingels Group, kurz BIG, steht hinter dem aufsehenserregenden Entwurf.
25 Meter über dem Marschland
Der „Marsch Aussichtsturm“, wie der Turm im Arbeitstitel heißt, verspricht ungewöhnlich zu werden. Geplant ist ein 25 Meter hoher Turm aus Cortenstahl, der sich über das Marschland in den Himmel schrauben wird. Oben bietet eine 110 Quadratmeter Aussichtsplattform Platz für die Besucher. Die befinden dort oben 36 Meter über dem Meeresspiegel.
Aussichtsturm mit Blick zur Insel Rømø
Bei schönem Wetter werden das 50 Kilometer entfernte Esbjerg zu sehen sein, die dänische Insel Rømø und die Insel Sylt auf der anderen Seite der Grenze im Wattenmeer. Der Turm wird so gestaltet, dass die Besucher einen anderen Weg hinunter gehen können als sie heraufgekommen sind.
Einzigartige Natur von oben erleben
„Die Natur in der Marsch ist einzigartig in Dänemark. Deshalb war es für uns entscheidend, die Natur und die Umgebung mit in diesen Turm hineinzudenken. Unser Team aus Landschaftsarchitekten, Ingenieuren und Architekten hat deshalb zusammen einen spiralförmigen Aussichtsturm entwickelt, der ausschließlich aus Treppenstufen besteht. Die Besucher haben damit die Möglichkeit, bei jedem Schritt die einmalige Natur von allen Seiten zu genießen“, erklärt BIG-Partner Jakob Lange.
Ehemaliges Freilichtsmuseum
Das Gelände, auf dem der Turm entstehen wird, liegt westlich der Gemeinde Skærbæk und war noch bis 2019 Heimat des Freilichtmuseums Hjemsted Oldtidspark. Im Herbst 2019 kauften neun Investoren aus Skærbæk das 12 Hektar große Gelände des ehemaligen Erlebniscenters, die Gesellschaft Marsk Camp A/S.
Anziehungspunkt für Dänemark-Urlauber
Der Sprecher der Investorengemeinschaft, Jørgen Hansen, erklärt, das Ziel sei, den Tourismus in der Region auf ein neues und internationales Niveau zu bringen. Der Marschturm könne Gäste aus Dänemark und dem Ausland anziehen.
„Das hier kann richtig groß werden. Jedes Jahr besuchen rund zwei Millionen Menschen jedes Jahr die Insel Rømø. Wenn nur ein paar davon kommen, sind wir zufrieden. Und dann sind da ja auch noch alle Wattenmeerbesucher”, wird Jørgen Hansen in der Zeitung Politiken zitiert.
Neuer Wohnmobilstellplatz mit 125 Plätzen
Das 25 Meter hohe neue Wahrzeichen wird im Zentrum des insgesamt 12 Hektar großen Geländes stehen, auf dem auch ein Stellplatz für zunächst 125 Wohnmobile entstehen wird. Bei Bedarf kann das „Marsk Camp“ auf 275 Wohnmobileinheiten erweitert werden.
„Wir sehen immer mehr Wohnmobile in unserer Region. Das ist eine Form Urlaub zu machen, die sowohl in Dänemark als auch südlich der Grenze immer beliebter wird. Der Verkauf von Wohnmobilen und Campervans boomt in Deutschland, und die wollen ja irgendwo stehen“, sagte Jørgen Hansen dem Fernsehsender TVSyd.
Restaurant, Spielplatz und Minigolfanlage
Noch hat der Turm keinen offiziellen Namen. Geplant ist außerdem, dass es neben dem neuen Aussichtsturm ein Restaurant, eine Minigolfanlage, einen Spielplatz und ein Eis-Café auf dem Gelände geben wird.
Daten und Fakten:
- Der Marsch-Turm wurde vom dänischen Architekturbüro Bjarke Ingels Group (BIG) entworfen. In Dänemark steht BIG für Projekte wie das Lego House in Billund, Copenhill, die Müllverbrennungsanlage mit Abfahrtsskianlage in Kopenhagen oder das Museum Tirpitz in Blåvand.
- Höhe: 25 Meter
- Durchmesser: 5,5 Meter am Boden und 12,5 Meter an der höchsten Stelle
- Einweihung: Frühjahr 2021
- Marsk Camp: Wohnmobil-Stellplatz für 125 Autocamper
Grafik: Bjarke Ingels Group
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