Die im vergangenen Sommer in Dänemark als Versuch gestartete Qualitätskennzeichnung für Strände „Badepunkt“ soll jetzt dauerhaft eingeführt werden. Das beschloss im Oktober der dänische Verband Friluftsråd, der für die Kennzeichnung der Badestrände in Dänemark mit der bekannten Blauen Flagge und jetzt auch die neue Qualitätsauszeichnung für Strände zuständig ist. Die neue Kennzeichnung ist vor allem für Hundebesitzer interessant. An Stränden, die zukünftig mit der Badepunkt-Flagge mit den vier blauen Wellen gekennzeichnet sind, könnten dann Hunde und auch Pferde im Sommer Zugang haben. Was erlaubt ist, entscheidet letztendlich die entsprechende Kommune.
Blaue Flagge seit achtziger Jahre Umwelt-Kennzeichnung für Strände
Bisher gab es nur die Blaue Flagge an den Stränden, die den Badegästen einheitliche Standards im Bereich Umwelt und Sicherheit signalisierte. Seit Ende der achtziger Jahre ist die Blaue Flagge als internationale Umwelt-Kennzeichnung für Strände an Küsten, Binnengewässern und Marinas bekannt. Sie sichert die Einhaltung umfassender Umweltstandards und garantiert den Strandgästen Badesicherheit und hohe Wasserqualität. Inzwischen ist die Blaue Flagge in fast 50 Ländern auf der ganzen Welt anzutreffen. Dabei sind die Kriterien, die für eine Qualifizierung angewandt werden, über all die gleichen, ob am Strand in der Karibik oder Spanien, oder an der deutschen Ostsee oder den Nordseestränden an der dänischen Westküste.
Badepunkt bewertet neben Wasserqualität auch Naturerlebnisse
In diesem Sommer hatte der Verband Friluftsrådet an acht ausgesuchten Stränden ein Versuchsprojekt gestartet, dass die andere Kriterien als die Blaue Flagge zu Grunde legt, und die landesspezifischen Eigenheiten berücksichtigen soll. Das Projekt hatte der dänische Verband in Zusammenarbeit mit entsprechenden schwedischen und norwegischen Organisationen durchgeführt. Beim Badepunkt sollen nicht nur Wasserqualität und Sicherheit der Strände bewertet werden. Vielmehr sollen auch besondere Naturerlebnisse und Freizeitmöglichkeiten in den Regionen berücksichtigt werden. Und sie geben den Kommunen eine größere Freiheit, etwa wie das Thema Hunde am Strand behandelt wird.
Für Hunde ist der Strand im Sommer vielerorts tabu
In Dänemark müssen Hunde in den Monaten April bis September an den Stränden angeleint sein. An Stränden, die mit der Blauen Flagge ausgezeichnet sind, dürfen sich Hunde seit 2015 in den Sommermonaten jedoch grundsätzlich nicht aufhalten. Das sehen die strengen Kriterien der Blaue Flagge vor. Bis zu diesem Zeitpunkt galt in Dänemark eine Ausnahmeregelung für Strände mit der Blauen Flagge. Die ließ Hunde am Strand zu und nur das Baden der Hunde war verboten.
Diese Sonderregelung ist jedoch seit 2015 aufgehoben. Praktisch heißt das jetzt, man darf mit seinem Hund den Strand durchqueren, aber nicht das Badehandtuch ausbreiten und sich dort aufzuhalten. Die strengen Regelungen sehen vor, dass Hundebesitzer in den Sommermonaten einen Abstand von 200 Metern zu einem Blaue-Flagge-Strand halten müssen.
Kommunen können jetzt Hunde am Strand erlauben
Ab Sommer 2018 können Kommunen sich der neuen Qualitätsordnung anschließen, die nach Angaben des Friluftrådets ausdrücklich als Ergänzung und nicht Ersatz der Blauen Flagge zu verstehen ist. Und Kommunen, die sich der Badepunkt-Ordnung anschließen, können künftig selbst entscheiden, ob sie in den Sommermonaten Hunde (an der Leine) oder sogar Pferde an ihren Stränden und anderen Badestellen zulassen wollen. Der Badepunkt kann für Strände, Badeseen, Badebrücken oder Hafenbäder erworben werden.
Hier gilt der Badepunkt bereits
An folgenden Stränden war die Badepunkt-Ordnung 2017 getestet worden und wird im kommenden Jahr fortgesetzt.
Varde: Houstrup Strand, Børsmose Strand, Vejers Strand, Høje Knolde Strand
Helsingör: Jarlens Grund, Trykkerdammen, Julebæk Strand
Odense: Davinde See
Weitere Kommunen und Strände werden dazu kommen.
Foto: Friluftsrådet
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