Home StädteKopenhagen Europas einziger T. rex ist im Naturhistorischen Museum in Kopenhagen zu Gast

Europas einziger T. rex ist im Naturhistorischen Museum in Kopenhagen zu Gast

von Iris Uellendahl
T. rex kommt für ein Jahr von Berlin in das Naturhistorische Museum in Kopenhagen.

Seit fast einem Jahr ist Tristan Otto in Kopenhagen ausgestellt, Ende März sollte es zurück nach Berlin gehen. Doch jetzt steht fest: die Ausstellung wird noch bis Ende 2021 verlängert.

Er ist 66 Millionen Jahre alt, 3,4 Meter hoch, 12 Meter lang und hat ein vollständiges Gebiss mit messerscharfen Zähnen: Der Tyrannosaurus rex Tristan Otto ist das bisher einzige Originalskelett eines T. rex in Europa. Seit dem 2. April 2020 ist er im Naturhistorischen Museum in Kopenhagen zu sehen. Die Ausstellung mit dem Namen „König der Dinosaurier“ war zunächst für ein Jahr, bis zum 28. März 2021, im Statens Naturhistoriske Museum in der dänischen Hauptstadt angekündigt. Jetzt geht sie in die Verlängerung.

Abbau und Verpackung in Berlin

Anfang 2020 war der riesige Tyrannosaurus sorgfältig und Knochen für Knochen an seinem Heimat-Standort, dem Naturkundemuseum in Berlin, abgebaut und verpackt, bevor er auf die große Reise ging. Eigentlich war der Umzug schon im Januar vorgesehen gewesen, hatte sich aber wegen Bauarbeiten am neuen Standort in Kopenhagen verzögert.

Tristan Otto wurde 2010 in Montana, USA gefunden und ist mehr als 65 Millionen Jahre alt. Ein echtes und fast vollständiges Tyrannosaurus rex-Fossil gehört zu den Seltenheiten. Seit 1902 wurden weltweit etwa 50 Exemplare gefunden worden. Keines war mit rund 300 Knochen im Skelett komplett, aber mit seinen mehr als 170 Originalknochen ist Tristan Otto eines der vollständigsten Skelette der Welt. Seit der Ankunft des T. rex im Dezember 2015 in Berlin haben nach Angaben des Museums rund drei Millionen Besucher das Skelett gesehen.

T. rex heißt nach Söhnen der Besitzer

Eigentümer des Skeletts sind der dänische Geschäftsmann und Sammler Niels Nielsen und sein Freund Jens Peter Jensen. Tristan Otto trägt die Namen der Söhne der beiden Privateigentümer.

In Kopenhagen erwartet den Besucher ungewöhnliche Begegnungen. So wird  Tristan Ottos Schädel in Augenhöhe zum Betrachter in seiner eigenen Glasvitrine stehen. Dadurch ist es möglich, mit einem der beeindruckendsten Geschöpfe der Geschichte direkt Angesicht zu Angesicht zu stehen – und dabei die fantastischen Details aus nächster Nähe zu sehen. Der Schädel ist von einer geradezu einzigartigen Vollkommenheit. Er besteht aus zu 98 Prozent aus seinem ursprünglichen Material, die messerscharfen Zähne eingeschlossen.

Tristan Otto erzählt die Geschichte der Erde

Die Ausstellung in Kopenhagen hat vor allem das Verhältnis zwischen einem Raubtier und seiner Beute im Blick. Dabei wirft sie die Frage auf, wie sich die verschiedenen Dinosaurier entwickelt haben, um entweder ein besserer Jäger zu werden – oder es zu vermeiden, gefressen zu werden. Durch t. rex Tristan Otto und einer Reihe anderer einzigartiger Dinosaurierfossilien wird in der Ausstellung die Geschichte der Erde erzählt. Sie erzählt aber auch die Geschichte, wie eine scheinbar dominierende Tierart schließlich damit endete, auszusterben.

Erinnert an Chancen für Planet Erde

Dabei ist die Ausstellung aktuell wie nie, wenn sie daran erinnert, wie einzigartig das Leben auf unserem blauen Planeten ist, und wie wir Menschen ihn beeinflussen. Im Gegensatz zu den Dinosauriern haben wir Menschen jedoch die Möglichkeit, einzuhalten und aufzuhören und zu handeln, und so ein erneutes Massesterben zu verhindern.

Umzug des Tyrannosaurus rex als Teil internationaler Zusammenarbeit

Tristan Ottos zeitweiliger Umzug nach Kopenhagen ist Teil einer internationalen Zusammenarbeit der Naturkundemuseen. Er ist aber auch mehr. „Tristan ist auch eine Geschichte der Freundschaft zwischen zwei Museen, zwei Städten und den Menschen in Deutschland und Dänemark“, sagt Peter Kjaergaard, Direktor des Statens Naturhistoriske Museum in Kopenhagen.

T. rex kehrt nach Berlin zurück

Für alle, die Sorgen haben, dass Tristan Otto nicht mehr zurück nach Berlin kommen könnte, kommt hier die Entwarnung. „Dinosaurier sind globale Netzwerker und Botschafter für Natur“, sagt Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin. „Tristan Otto kommt zurück nach Berlin und wird Teil des neu geplanten Wissenschaftscampus, der in den nächsten zehn Jahren zusammen mit der Humboldt-Universität zu Berlin und anderen Partnern auf dem Campus in der Invalidenstraße entstehen wird.“

www.tristan-otto.dk

Foto: Frederik Wolff Teglhus, Statens Naturhistoriske Museum

Aktualisiert am 12. März 2021: Die Ausstellung wird bis zum Ende des Jahres 2021 verlängert.

 

Das könnte dich auch interessieren:

Neue Homepage hilft Urlaubern mit Bus und Bahn das Kopenhagener Umland entdecken

Kopenhagen bekommt seine erste Skipiste – auf einer Müllverbrennungsanlage

 

Das könnte dich auch interessieren