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Dänemarks „hyggeligstes“ Aquarium lässt Artenreichtum im Öresund erleben

von Iris Uellendahl
Das Aquarium in Helsingör das kleinste und hyggeligste in Dänemark.

Dänemarks kleinstes und “hyggeligstes” Aquarium mit Meerestieren, das Öresundsaquarium in Helsingør, hat nach umfassenden Renovierungsarbeiten seit Mitte Februar wieder für die Besucher geöffnet. Nach gut zwei Monaten präsentiert sich das Aquarium nicht nur mit neuen Böden und Decken, sondern hat es auch Platz für neue Bewohner geschaffen: In zwei neuen Aquarien mit Wrack-Deko tummeln sich jetzt Tintenfische.

In die Erlebniswelt des Öresunds eintauchen

Nur wenige hundert Meter nördlich von Schloss Kronborg in Helsingør befindet sich unscheinbare weiße Bau, in dem sich das Aquarium befindet. In seinem Inneren leben Vertreter von einem großen Teil der Artenvielfalt im angrenzenden Öresund. Nach der Renovierung kommt der Besucher dem Erlebnis, in die Meereswelt einzutauchen, noch näher. Die neue Decke erinnert an Wellen und der Boden hat jetzt in der Hälfte des Meerwasserquariums eine Art Sandbelag. „Damit sieht er aus wie der Meeresboden“, freut sich Museumschef und Meeresbiolog Jens Peder Jeppesen.

Aquarium ist Heimat für Artenvielfalt im Öresund

Mit dem großen Bruder in Kopenhagen „Der blaue Planet“ (Det blå planet), will sich das kleine Aquarium, es ist übrigens auch das älteste seiner Art in Dänemark, gar nicht messen. „Bei uns gibt es nicht die ganze Welt zu sehen, das kann man auch anderswo. Hier sieht man, was im Öresund und im Kattegat lebt“, erklärt Jens Peder Jeppesen. Aber: „Das Tier- und Pflanzenleben im Öresund ist so vielfältig, damit könnten wir auch den Blauen Planeten füllen“, sagt der Aquariumschef selbstbewusst.

Vielfalt des Öresunds in 35 Becken zu sehen

Aufgrund der besonderen Strömungs- und Salzverhältnisse im Öresund befindet sich dort am Meeresgrund ein vielfältiges Tierleben. Ein großer Teil davon ist im Aquarium in Helsingör zu erleben. Insgesamt 35 Becken, aufgeteilt in Biotop- und Themenbecken, gibt es zu sehen. In einer Art „Streichelbecken“ dürfen Einsiedlerkrebse, Seeanemonen, Plattfische und Seesterne von den jüngsten Besuchern auch angefasst werden.

Neues Tintenfischbecken mit frischgeschlüpften Sepien

Im größten Becken des Aquariums blubbert es. Hier wird ein Riff simuliert, das entlang einer Erdbebenzone im Kattegat liegt und Gas aus dem Boden ausströmt. Mit Dorsch und Leng leben hier auch einige der größten Fische des Aquariums. In den beiden Neuzugängen, den Tintenfischaquarien, tummeln sich achtarmige Eledonen und insgesamt 25 frischgeschlüpfte Sepien.

Neues Wasserlabor lässt Vielfalt im Öresund hautnah erleben

Erst im vergangenen Jahr war auf dem Gelände ein 350 Quadratmeter großes „Wasserlabor“ eingeweiht worden. Das Wasserlabor ist ein eigener abgegrenzter Bereich im Hafen von Helsigör, das von allen Seiten über breite Holzstege zugänglich ist. Hier kann das Leben im Öresund buchstäblich hautnah erlebt werden. Auf dem Grund des Wasserlabores werden mit Steinriff, Algenbanken, Seegraswiesen und Sandboden die unterschiedlichen Regionen im Öresund simuliert. Entsprechend sind hier Krebse, Plattfische, die Große Schlangennadel, Klippenbarsche, Sandaale und andere spannende Fische mit etwas Glück zu sehen.

Außenanlage ist das ganze Jahr offen und umsonst

Im Sommer dürfen große und kleine Besucher unter Anleitung mit Netzen bewaffnet Krebse und andere Meeresbewohner fangen und sich ganz aus der Nähe ansehen. Dann führen auch Biologiestudenten der Kopenhagener Universität, das Aquarium ist eine Abteilung für Meeresbiologie des Instituts für Biologie, durch die Anlage. Der Zugang zum Wasserlabor ist das ganze Jahr und auch ohne einen Besuch im Aquarium möglich.

 

Im Sommer Schweinswalsafari im Gummiboot auf dem Öresund

Weitere Attraktionen im Angebot des Aquariums sind im Sommer die Schweinswal-Safaris bei denen es im Gummiboot auf den Öresund geht. Auch wenn es keine Garantie gibt, sind die Chancen recht gut, Exemplare der einzigen in der Nord- und Ostsee lebenden Walart zu erleben. Und wer Glück hat, begegnet auch einem Blauflossen-Thunfisch. Die Fischart, die jedes Jahr tausende Kilometer zurücklegen kann, ist erst vor zwei Jahren erstmals wieder im Öresund registriert worden. Zwischen den 1920er und 1960er war der begehrte Speisefisch in den dänischen Gewässern gefangen worden. Danach verschwand der Fisch. Heute dürfen, da der Fisch unter Fangverbot steht, einzelne Tiere zu Forschungszwecken gefangen, markiert und wieder ausgesetzt werden.

Foto: Öresundaquarium / Gitte G. Kildelund

 

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